Heute lassen wir es nach den Anstrengungen der letzten Tage mal etwas langsamer angehen. In der Nähe unserer Unterkunft lieg die Museumsinsel Hombroich. In dem 1987 eröffneten Museum „Insel Hombroich“ hat der Düsseldorfer Sammler Karl-Heinrich Müller sich einen Traum erfüllt. Die Insel ist ein besonderer Ort, jenseits der Hektik des Alltages. Mitten in der Stadt gelegen ist es hier erstaunlich ruhig und man meint eigentlich dass man irgendwo abseits des Tohuwabohu der Stadt ist. Auf den nicht gekennzeichneten Wegen der Insel kann man sich seinen Weg selber suchen um die Kunst zu erleben.
Am Nachmittag waren wir dann wieder im eigentlichen Ruhrpott unterwegs und da darf die „Villa Hügel“ in Essen natürlich nicht fehlen. Die Villa war der montane Wohnsitz der Krupp Dynastie die maßgeblich an der Entwicklung des Ruhrpotts beteiligt war. Die Villa mit ihren 269 Zimmern auf 8100m² und dem 28ha großen Park wurde von 1870-1873 erbaut und diente der Familie, an prominenter Stelle über dem Ruhr Tal gelegen, bis 1945 als Wohnsitz. Nach der Rückgabe durch die Alliierten 1953 wurde die Villa für die Öffentlichkeit geöffnet Seitdem finden hier Ausstellungen statt Daneben dient die Villa weiterhin als Repräsentationsort für Krupp Konzern. Heute ist die Stiftung Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung Eigentümerin des Anwesens.
Pünktlich zum Sonnenuntergang ging es dann auf die Halde Hohewart. Die Zwischen Herten und Recklinghausen gelegene Halde ist mit 152,5 Metern doch recht hoch und die angelegte Treppe geht kerzengerade hinauf. Oben angekommen erwartet den Besucher nicht nur das Horizontobservatorium sondern auch ein fantastischer Blick über das Ruhrgebiet. Das Observatorium besteht aus einer Kreisrunden, ebenen Fläche von 88 Metern Durchmesser auf dem sich zwei Halbbogenförmige Konstruktionen mit einem Radius von 45 Metern befinden. Befindet man sich in der abgesenkten Mitte der Konstruktion, die zurzeit leider gesperrt ist, breitet sich das Plateau der Halde in alle Richtungen wie ein künstlicher Horizont aus. Durch angebrachte Peilmarken können Auf- und Untergang der Sonne zu wichtigen Kalendertagen beobachtet werden. Man kann auch Mondwenden und Fixsternpeilungen beobachten. Kurz nach Eröffnung des Observatoriums bildeten sich Risse an der Schweißnaht der Bögen. Durch diese Baumängel ist die Anlage gesperrt und wann das Horizontobservatorium wieder zugänglich sein wird, ist nicht absehbar.